Vielfalt erhalten

Artenschutz und Biodiversität

Biodiversität oder auch biologische Vielfalt genannt, umfasst neben der Vielfalt der Arten auch die genetische Vielfalt innerhalb einer Art und die Vielfalt von Ökosystemen.

Insektenhotel am Rathaus

Artensterben – eine große ökologische Krise

Der Verlust der Biodiversität und die damit verbundene Verschlechterung der Ökosysteme nahm in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr zu. In Deutschland sind 35 % der heimischen Tier- und 26 % der Pflanzenarten bestandsgefährdet.

Die Folgen des Biodiversitätsverlustes sind das Aussterben von Arten, der Schwund der genetischen Vielfalt und die Beeinträchtigung von Ökosystemfunktionen. Dies wirkt sich wiederum auf den Menschen aus. Beispielsweise hat der Rückgang der Artenvielfalt der Insekten erhebliche Folgen für die Lebensmittelproduktion, da die meisten Obst- und Gemüsesorten, sowie andere Nutzpflanzen von Tieren bestäubt werden.

Biodiversität in Rüsselsheim

Die Stadt Rüsselsheim hat sich im Jahr 2012 dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ angeschlossen und nimmt seit 2022 an dem Labelverfahren „StadtGrün naturnah“ des Bündnisses teil. Rüsselsheim verwendet z.B. bei der Anlage oder der Umgestaltung öffentlicher Grünflächen insektenfreundliche Stauden und Blühmischungen. Ebenso werden viele Wiesenflächen nur noch 1-2 Mal jährlich gemäht (Extensivierung), um Insekten und anderen Kleintieren einen Lebensraum zu geben. Im Verna-Park und am Rathaus bieten Vogel- und Insektennisthilfen oder Sommerquartiere für Fledermäuse sowie Totholzhaufen und –hecken Lebensraum und helfen, die Biodiversität zu fördern.

Amphibien haben es durch lange trockene Zeiten in den vergangenen Jahren besonders schwer und gehören dadurch zu den Klimaverlierern. Auf Anregung und unter Mithilfe der örtlichen Naturschutzverbände wurden deswegen für Amphibien Tümpel angelegt, welche für ihre Fortpflanzung wichtig sind. Ein Beispiel dafür ist ein Tümpel am Horlachgraben. Hier gibt es zwar durch den Horlachgraben Wasser, jedoch sind der Laich und die Kaulquappen durch die dort lebenden Fische gefährdet.