Vorgeschlagen von ...
Dr. Ute Einsiedel und Wolfgang Einsiedel (2016):
„Karl Walther ist in Königstädten eine hochangesehene und geachtete Persönlichkeit, deren Andenken in Ehren gehalten werden sollte. Er hat einen großen Teil seines Lebens, unter erheblichem persönlichen und finanziellen Einsatz, der Erforschung und Dokumentation der Königstädter Geschichte gewidmet. In Laufe der Zeit entstand so eine überaus wertvolle, einmalige Sammlung von Fotos, Briefen, Familiengeschichten und Dokumenten seines Heimatdorfes.
Die meisten dieser ungefähr 30-Tausend (!) Fotografien und unzähligen Kopien von Dokumenten wären ohne sein Wirken längst verloren. Seine Sammlung und sein Wissen stellte er Interessierten jederzeit selbstlos zur Verfügung. So entstanden unzählige Familienstammbäume, kirchliche Mitteilungsblätter und Festschriften von Vereinen und die Theaterstücke der Königstädter Hofkonzerte. Karl Walthers Recherchen waren die Grundlage für die Feiern zur 500. Kerb und dem Identität stiftenden ‚Kinsteerer Bär‘. Karl Walther ist Mitherausgeber der fünf geschichtlichen Bücher über Königstädten, die auf seinen Forschungen basieren: „500 Jahre Kinsteerer Kerb“, „Bombennacht“, „Geschichte der Gemeinde Königstädten“, „Die ganze Wahrheit über den Bär“ und „Königstädten von der Eiszeit bis zur Neuzeit“. Die von ihm archivierten historischen Belege haben aber auch Bedeutung über das Dorfgeschehen hinaus. So wird zum Beispiel festgehalten, wie sich das landwirtschaftlich geprägte Königstädten zum Wohnort für Industriearbeiter erweiterte, oder wie im 1. Weltkrieg der Hunger die Städter und Industriearbeiter zu den Bauern aufs Land trieb. Die von ihm dokumentierte Geschichte des Dorfes steht damit exemplarisch für die Entwicklung unserer ganzen Region, die in seiner Sammlung damit gleichzeitig bestens dokumentiert ist. Es ist ein großer Glücksfall, dass er, kurz vor Ende seines Lebens, seine Sammlung in einer notariellen Schenkung dem Rüsselsheimer Stadtarchiv überlassen hat. Karl Walther ist in Königstädten geboren und besuchte hier die Volksschule. Nach der Lehre als Werkzeugmacher bei Opel geriet er als Jugendlicher, nach kurzem Kriegseinsatz, in englische Gefangenschaft, die ihn sehr prägte. Zurück in Königstädten heiratete er und wurde Vater eines Sohnes. Er arbeitete 46 Dienstjahre bei seiner Lehrfirma Opel, davon 22 Jahre als Hauptbetriebsleiter und Produktionsleiter.“