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Leuchtende Vorbilder

Richard Heller, 1934 – 2020

Porträtzeichnung von Richard Heller
Porträtzeichnung von Richard Heller

Vorgeschlagen von…

Armin Herber, 2022:

„Von 1975 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand war Richard Heller das Gesicht und die Stimme des Opel-Betriebsrats in Rüsselsheim sowie des Gesamtbetriebsrats im Unternehmen. In dieser Zeit hat er als Arbeitnehmervertreter im Betrieb und als Gewerkschafter in der IG Metall viel bewegt und Spuren hinterlassen, die bis heute nachwirken. Er verstand es, eigene Ideen zu entwickeln und andere Menschen dafür zu begeistern. Durch seine Beharrlichkeit und besonnene Verhandlungsführung gelang es ihm mit Unterstützung der IG Metall und seinen Kolleginnen und Kollegen im Betrieb, Vereinbarungen zu erreichen, die zu Verbesserungen in der Arbeitswelt führten. Regelungen, die heute beinahe als selbstverständlich wahrgenommen werden, wie z.B. eine Zuzahlungsregelung zum Kurzarbeitergeld, bezahlte Erholpausen sowie eine Vereinbarung zum Schutz von Beschäftigtendaten (Paisy), hatten damals Modellcharakter und dienten als Schablone auch für Regelungen in anderen deutschen Betrieben. Legendär waren seine Auftritte in vielen Betriebsversammlungen am Standort. Wer ihn einmal dort erlebt hat, wer gesehen und gehört hat, wie er Zusammenhänge erläutern konnte, der wusste, dass die Vertretung seiner Interessen bei ihm in den richtigen Händen lag. Sein Hauptaugenmerk lag dabei immer auf der Erhaltung von qualifizierten Arbeitsplätzen bei Opel, wovon auch die Stadt Rüsselsheim und die Region erheblich profitierten. Auf internationalem Gebiet gelang es ihm im Jahre 1992 das erste Treffen aller europäischen GM-Arbeitnehmervertretungen in Rüsselsheim einzuberufen. Auf dieser Grundlage folgte vier Jahre später die Gründung des Europäischen General Motors Betriebsrats.

Bundesweite Aufmerksamkeit erlangte Richard Heller in der tariflichen Auseinandersetzung zur Einführung der 35-Stunden-Woche im Jahr 1984. Bereits 1977 war er ein Vorreiter mit der Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung. In diesem mehr als sechswöchigen Streik bei Opel in Rüsselsheim wurde der Einstieg in die 35-Stunden-Woche erreicht.

Richard Heller hat sich als Betriebsrat bei Opel und als Gewerkschafter in der IG Metall in besonderer Weise für die Interessen von Arbeitnehmern eingesetzt und damit auch der Stadt Rüsselsheim und der Region gedient. Er hat es verdient, als Leuchtendes Vorbild gewürdigt zu werden.“ 

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