Es zog ihn zunächst nach Eschweiler, später wanderte er über Lüttich und Brüssel nach Paris. Dort wurde Adam auf die neusten Innovationen der damaligen Zeit aufmerksam. Vor allem die Nähmaschine weckte sein Interesse. Um deren Produktionsweise näher kennenzulernen, suchte sich Adam Anstellungen in namenhaften Fabriken. Zunächst arbeitete er für die Firma Journeaux, kurz vor seiner Rückkehr in die Heimat dann für „Huguenin et Reimann“. In Rüsselsheim angekommen, versuchte er sich selbst in der Werkstatt seines Vaters an der Herstellung einer Nähmaschine. Ganze sechs Monate vergingen, bis dem gelernten Schlosser die Fertigstellung einer solchen gelang. Die Arbeit war mühselig, was zum einen an der schlechten Qualität der Rohstoffe lag, zum anderen daran, dass Adam keine modernen Maschinen besaß, die ihm die Arbeit hätten erleichtern können. Trotzdem gab Opel nicht auf. Durch die Unterstützung seines Onkels gelang es Adam 1863 in einem ehemaligen Stall eine eigene kleine Werkstatt zu eröffnen.
Mit seinem Geschäftsmodell traf Adam den Zahn der Zeit. Gerade während des österreich-preußischen Krieges im Jahr 1866 stieg die Nachfrage für Nähmaschinen an, da viele Uniformen genäht werden mussten. Inzwischen stellte Adam nicht nur eigene Nähmaschinen her, sondern fungierte auch als Zwischenhändler für aus Frankreich importierte Maschinen. Im Jahr 1868 kaufte er ein Grundstück am Rüsselsheimer Bahnhof und ließ dort ein Wohnhaus sowie ein Fabrikgebäude errichten. Finanzielle Unterstützung erhielt der Unternehmer nicht nur durch seinen Bruder und seinen Onkel, sondern auch durch die Mitgift seiner Frau Sophie. Als der Absatzmarkt für Nähmaschinen Mitte der 1880er Jahre zurückzugehen drohte, entschied sich Adam zum Bau von Fahrrädern, da diese ähnliche Herstellungsschritte erforderten und deshalb leicht in die bestehende Produktion integriert werden konnten.
Aus dem Schlosser Adam Opel war im Laufe der Jahre ein Unternehmer geworden. Am 8. September 1895 starb er an den Folgen einer Typhuserkrankung im Alter von 58 Jahren.