Der Rundgang gibt Einblick in die Entwicklung und das vielfältige künstlerische Schaffen von Inge Besgen, deren umfangreiches und vielseitiges Werk rund 5.000 Arbeiten umfasst. Die Ausstellung schlägt einen Bogen vom Frühwerk der Künstlerin in den 1970er Jahren bis hin zu Arbeiten zu Beginn des 21. Jahrhunderts und nimmt zentrale Positionen und Werkgruppen in den Blick.
Ausgewählte Werke verdeutlichen die Prinzipien im Schaffen von Inge Besgen, ihr Interesse am Experimentieren mit verschiedenen Materialien und Techniken sowie Formen der Ausführung, wie beispielsweise Reliefstrukturen und Linienverläufe.
Inge Besgen (*1931) stand seit Mitte der 1990er Jahre eine Werkhalle auf dem Opel-Gelände als Atelier zur Verfügung. Der erste Teil der Ausstellung mit frühen Arbeiten war in der Halle zu sehen, die heute als Archiv das Werk der Künstlerin beherbergt. In der angrenzenden Halle wurden einige zentrale Werkgruppen wie die Streetfaces, Rippeds, Rostbilder und Materialportraits ausgestellt. Hier liegt der Fokus auf der Beschäftigung mit Reifenspuren und Reifenabdrücken, linearen Strukturen, chemischen Prozessen sowie Techniken des Reißens, Collagierens und Recycelns.
Jedes Bild ist für Inge Besgen Teil eines Ganzen und steht dennoch für sich, für einen individuellen Ausdruck, wie er das menschliche Porträt charakterisiert. Das Motiv „Lebenslinien“, der rote Faden im Werk von Inge Besgen, verbindet alle Werkgruppen und zeichnet zudem ihre eigene Lebenslinie nach.
Die Ausstellung wurde ergänzt um einen ART WALK, der vom Opel-Altwerk zu weiteren Stationen im Stadtraum führte, an denen man Werke der Künstlerin auf Anfrage besichtigen konnte: im Rathaus der Stadt Rüsselsheim am Main, in der Matthäuskirche am Böllenseeplatz, bei der Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen oder im Hotel Höll am Main.