Im Zuge einer Modellprojektregion wird die Stadt zusammen mit zwei weiteren Schulträgern einen Antrag beim Kultusministerium stellen. „Schon allein vor dem Hintergrund, dass Rüsselsheim am Main eine starke griechische Community hat, die sich in vielen unterschiedlichen Bereichen der Stadtgesellschaft engagiert, sollte es im Kreis ein Angebot für Neugriechisch geben, das für alle offen ist. Grundsätzlich fördert ein breites Spektrum an Fremdsprachenangeboten kulturelles Verständnis und Toleranz. Es vermittelt auch Anerkennung und fördert den Dialog und die Gemeinschaft einer Stadtgesellschaft. Die kulturelle Vielfalt in Rüsselsheim sehe ich als große Stärke, die ich durch Weichenstellungen im Bildungsbereich weiter fördern möchte.“ In diesem Zusammenhang begrüße er ebenfalls die Bewerbung der Nachbarstadt Raunheim für Türkisch als zweite Fremdsprache.
Die antragstellenden Fraktionen heben offensichtlichen Bedarf für Neugriechisch hervor, weil ihnen zufolge außerschulische griechische Sprachschulen in der Region regelmäßig an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und zeitweise sogar einen Aufnahmestopp verhängen müssen.
Gemäß Beschluss der Stadtverordneten wird sich die Stadt Rüsselsheim zeitnah in Kooperation mit den Schulträgern Kreis Groß-Gerau und Kelsterbach beim Hessischen Kultusministerium als Modellprojektregion bewerben und ein Konzept erarbeiten. In diesem Zuge wird auch erarbeitet, welche Schule im Kreis dafür in Frage kommt. „Die Einführung eines weiteren Pflichtfachs ist für eine Schule eine große organisatorische Herausforderung. Dennoch wollen wir mit Unterstützung des Landes nach Lösungen suchen, damit ein Angebot im Neugriechischen als Pilotprojekt gestartet werden kann. Aus Rüsselsheimer Perspektive würde ich mir ein solches Angebot im Nordkreis wünschen“, sagt Karakaya dazu.
In Rüsselsheim am Main hatten zum 31.12.2023 insgesamt 2.254 Menschen die griechische Staatsbürgerschaft. Der Kreistag hat ebenfalls einen Beschluss für einen Antrag als Modellprojektregion gefasst.