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Leuchtende Vorbilder

Dina Engel, 1900 – 1991

Porträtzeichnung von Dina Engel
Porträtzeichnung von Dina Engel

Vorgeschlagen von ...

Arbeitskreis Frauen in Führung der Stadtverwaltung und der Frauenkammer der Stadt
Rüsselsheim am Main (2019):

„Dina Engel, geb. Wolf wurde am 24.04.1900 in Rüsselsheim geboren. Ihr Vater, Jakob Wolf, war in der SPD aktiv und gehörte dem Deutschen Metallarbeiterverband an. Dina Engel erwarb einen Volksschulabschluss und war bis zu ihrer Hochzeit Arbeiterin. 1923 heiratete sie Heinrich Engel; sie bekamen zwei Töchter, die erste Tochter verstarb. Als nach Ende des Zweiten Weltkriegs Männer und
Frauen für den Wiederaufbau der zerstörten Heimat gesucht wurden, war Dina Engel hierfür sofort bereit. Sie und ihr Mann nahmen benachbarte Ausgebombte und später Flüchtlinge bei sich auf.

Nach dem Kriegsende trat sie in die SPD ein und eine langjährige Tätigkeit als Kommunalpolitikerin im Rüsselsheimer Parlament begann. Nach dem Kriegsende 1946 wurde sie als eine der ersten Frauen ins Gemeindeparlament gewählt, welchem sie über viele Jahre, bis 1964, erst als Gemeindevertreterin und später als Stadtverordnete ununterbrochen angehörte. Allein die Tatsache, dass Dina Engel für vier Amtszeiten gewählt wurde, ist ein deutlicher Beweis für ihre Beliebtheit. Sie gehörte der Fürsorgekommission, der Jugendfürsorgekommission, der Wohnungskommission an, später dann auch der Friedhofskommission, der Krankenhausdeputation und dem Kuratorium Studienförderung. Im Stadtparlament als auch in den Ausschüssen setzte sie sich als sehr engagierte Persönlichkeit für die Belange der Rüsselsheimerinnen und Rüsselsheimer ein.

Während ihrer politischen Aktivität gründete sie 1950 die Frauengruppe des sozialdemokratischen Ortsvereins mit, deren erste Vorsitzende sie wurde. Seit 1924 war sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Mitglied bei den Naturfreunden. Ihr Sinn für das Praktische und ihr Fleiß, aber auch ihre Spitzzüngigkeit und ihr Auftreten trugen zum Erfolg ihrer Projekte bei. Um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, kandidierte sie 1964 nicht mehr für das Stadtparlament. 18 Jahre gehörte Dina Engel dem
Stadtparlament als Stadtverordnete an. Ihr Engagement ist umso bemerkenswerter, da selbst heute im statistischen Durchschnitt nur jeder vierte Platz in den Gemeinde- und Stadträten sowie Kreistagen von einer Frau besetzt ist (Quelle: H. Lukoschat, J. Belschner, 2017 – Ein Wegweiser zu Parität in der Politik). Als Pionierin in der Kommunalpolitik und für ihr soziales Engagement verdient sie große Anerkennung. Dina Engel verstarb am 03.04.1991 im Alter von 90 Jahren.“

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