Noch im selben Jahr wurde Neliba zum Dienst in der Wehrmacht eingezogen. Er geriet in französische Kriegsgefangenschaft, wo er verpflichtet wurde, nach Minen zu suchen. Eine Aufgabe, welche Neliba für den Rest seines Lebens zeichnen sollte, da er beim Aufspüren der Minen am 20. August 1945 beide Unterarme verlor. 1946 wurde der damals 21-Jährige aus der Gefangenschaft entlassen und schrieb sich an der Goethe-Universität in Frankfurt in den Fächern Deutsch und Geschichte ein. Nach dem Studium arbeitete Neliba als Geschichts- und Deutschlehrer sowohl am Immanuel-Kant als auch am Max-Planck-Gymnasium in Rüsselsheim, bis er 1983 in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Die neu gewonnene Freizeit nutzte Neliba, um im Fach Geschichte zu promovieren. Geprägt von seinen Erlebnissen während des zweiten Weltkrieges beleuchtete der Pensionär im Zuge seiner Dissertation die Zeit des NS-Regimes, indem er sich mit der Biografie von Wilhelm Frick, dem Innenmister unter Adolf Hitler, auseinandersetzte. Es folgten weitere wissenschaftliche Publikationen über den Nationalsozialismus. In einer davon behandelte er kritisch den Kriegsverbrecherprozess gegen Rüsselsheimer Bürgerinnen und Bürger im Zusammenhang mit dem Lynchmord an amerikanischen Kriegsgefangenen.
Für sein Engagement im Rahmen der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen in Rüsselsheim erhielt der pensionierte Lehrer 2003 den Kulturpreis der Stadt. Nelibas ehrenamtliche Tätigkeiten wurden 2005 auch durch eine Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt.
Der mehrfach ausgezeichnete Historiker und Lehrer Dr. Günter Neliba starb im Juni 2012 im Alter von 87 Jahren in Mainz.