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Pressemitteilung

Gemeinsamer Austausch zum Projekt „Rhein-Main-Link“

Der Netzbetreiber Amprion beabsichtigt den Bau einer neuen Gleichstromleitung von Niedersachsen kommend durch die Metropolregion Rhein-Main. Das Projekt wird als „Rhein-Main-Link“ bezeichnet.

Stadtrat Nils Kraft, Frank Kohmann (Fachbereichsleiter Stadt- und Grünplanung), Dr. Lavinia Schardt (Amtsleiterin Amt für Umwelt und Klimaschutz) und Lisa Gößwein (Bürgermeisterin von Bischofsheim)
Stadtrat Nils Kraft, Frank Kohmann (Fachbereichsleiter Stadt- und Grünplanung), Dr. Lavinia Schardt (Amtsleiterin Amt für Umwelt und Klimaschutz) und Lisa Gößwein (Bürgermeisterin von Bischofsheim)

Diese Netzausbauprojekte sind laut Netzbetreiber notwendig, um im Rahmen der Energiewende die im Norden Deutschlands produzierte Windenergie in die restlichen Gebiete von Deutschland zu transportieren. Während der Bauphase werden auf einer Breite von ca. 80 Metern in einem offenen Grabensystem vier Leitungen verlegt. Hierzu kann eine temporäre Absenkung des Grundwassers während der Bauarbeiten notwendig werden. Die Erdkabel selbst liegen nach der Fertigstellung auf einer Breite von ca. 40 Metern. Auf der Fläche über den Kabeln dürfen keine Bäume oder tiefwurzelnden Pflanzen wachsen, um die Leitungen nicht zu beschädigen. Landwirtschaft mit flachwurzelnder Frucht ist möglich. 

Das Bauprojekt stellt eine massive Zerschneidung der Landschaft dar. Gerade in der Bauphase besteht eine Barriere für Wanderbewegungen von Tieren, bestehende Biotopstrukturen wie Feldhecken und Gehölzinseln werden zerschnitten. Auch die Entwässerungsgräben werden betroffen sein, die Auswirkungen auf den Wasserhaushalt während der Bauphase zum Beispiel auf den Bauschheimer Wald aber auch für die Zeiten danach können aktuell nicht abgeschätzt werden. Weitere Auswirkungen könnte die zu erwartende Wärmeentwicklung durch die Kabel im Boden haben.

„Die vorgeschlagenen Präferenzräume für das Projekt ‚Rhein-Main-Link‘ durchqueren die Gebiete mehrerer Kommunen im Kreis Groß-Gerau, unter anderem auch Rüsselsheim am Main. Aus diesem Grund befinden wir uns frühzeitig im Austausch mit den anderen betroffenen Kommunen, um eine gemeinsame Position zum Vorhaben zu entwickeln“, sagt Stadtrat Nils Kraft anlässlich eines Treffens mit der Bischofsheimer Bürgermeisterin Lisa Gößwein, deren Kommune ebenfalls vom geplanten Projekt betroffen ist.

„Wir unterstützen die Energiewende und uns ist bewusst, dass für ihre Umsetzung auch ein Aus- und Neubau von Stromnetzen unumgänglich ist. Die Umsetzung sollte aber gründlich geprüft werden, bevor die finale Entscheidung für einen Trassenverlauf gefällt wird. Es ist wichtig zu wissen, welche Auswirkungen der Bau und Betrieb einer Erdleitung auf Flora und Fauna sowie die betroffenen landwirtschaftlichen Flächen hat, und welche Risiken dabei bestehen. Zudem besteht die Frage der Prüfung von naturverträglicheren Alternativtrassen“, erläutert Kraft weiter. Die Stadt Rüsselsheim am Main hat im Rahmen der ersten Öffentlichkeitsbeteiligung bereits eine Stellungnahme zum vorgeschlagenen Präferenzraum abgegeben. Sie schließt sich auch der Stellungnahme des Kreis Groß-Gerau an, in welcher zum jetzigen Zeitpunkt der Präferenzraum abgelehnt, und die Darlegung einer transparenten Alternativprüfung mit Begründung für den vorgeschlagenen Präferenzraum gefordert wird.

Die Inbetriebnahme erster Vorhaben aus dem Projekt Rhein-Main-Link soll nach aktueller Planung bereits im Jahr 2033 erfolgen. „Umso wichtiger ist es, dass wir das Thema aktiv begleiten. Wir regen daher an, dass gemeinsam mit dem Kreis und anderen betroffenen Kommunen ein Facharbeitskreis „Rhein-Main-Link“ eingerichtet wird, um unsere Position aktiv in die Planungen einzubringen. Von den Projektverantwortlichen fordern wir die Einbindung in die weiteren Prozesse“, sagte Bürgermeisterin Gößwein abschließend.

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