Im Vorfeld werden bereits ab Montag (22. April) sieben Solarflöße auf die Wasseroberflächen der Becken gesetzt. Sie verteilen Sauerstoff mit ultrafeinen Blasen und sorgen für ideale Arbeitsbedingungen für Bakterien und Enzyme, die nachhaltig und schonend Schlamm abbauen werden. Die entsprechende Flüssigkeit mit Bakterien und Enzymen wird voraussichtlich ab dem 5. Mai in den Becken verteilt.
Die Solarflöße arbeiten auch nachts ausschließlich über die gespeicherte Sonnenenergie, sind etwa drei Meter breit und 2,40 Meter lang und mit einer Fernüberwachung ausgestattet. Die Solarflöße sind eine Neuentwicklung, die für den Einsatz im Horlachgraben speziell angepasst wurden. Zusätzlich kommen auch zwei stationäre Nanobelüfter für ultrafeine Luftblasen zum Einsatz, da über die Schmutzwasserpumpstation Königstädten „Am Meßrutengraben“ ein Stromanschluss verfügbar ist.
Die Maßnahme fußt auf einem Pilotprojekt im Jahr 2023. Damals wurde die Entschlammung im Horlachebecken 5 erprobt und 2024 in den Becken 1 bis 3 sowie im Ostparkweiher fortgesetzt. Wie bisher wird die Bakterienflüssigkeit wöchentlich verteilt. Die Maßnahme wird durch den ehrenamtlichen Gewässerschutzbeauftragten unterstützt und durch ein Fachbüro mit einem Monitoring begleitet.
Der Schlamm in den Gewässern entsteht insbesondere durch das Laub, das ins Wasser fällt und zum Boden sinkt, sowie durch abgestorbene Algen. Mit den Bakterien und Enzymen wird ein natürlicher Prozess in beschleunigter Form zum Abbau von Schlamm wieder in Gang gesetzt. Die eingesetzte Flüssigkeit ist für Flora und Fauna unbedenklich. Ganz normal ist es in diesem Prozess, wenn sich im Wechsel das Wasser erst aufklart, dann wieder eintrübt, Teile des Schlamms aufgeschwemmt werden, oder sich das Wasser sogar einmal rötlich verfärbt.