Seit dem 1. Januar 2024 ist der Rüsselsheimer Patrick Burghardt Oberbürgermeister der zehntgrößten Stadt in Hessen. Nach den ersten 100 Tagen im Amt zieht der Rathauschef nun eine erste Bilanz. „Ich bin mit dem Ziel angetreten, offen und transparent zu kommunizieren und die Stadt als moderne Kommunalverwaltung wirtschaftlich und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln“, erklärt Burghardt. Die ersten Tage im Amt habe er vor allem dazu genutzt, um Kontakte herzustellen, die Kommunikation zu wichtigen Akteuren aufzunehmen und Beziehungen aufzubauen. „Ich stehe für Nahbarkeit und vertrauensvollen Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen sowie Politik“, so Burghardt.
Strukturen optimieren
Innerhalb der Verwaltung habe er einige Strukturen optimiert: „Um die Verwaltung optimal für ihre Aufgaben aufzustellen und Synergien zu nutzen, haben wir an einigen Stellschrauben, primär in meinem Dezernat, gedreht. Eine zentrale Rolle wird künftig die Digitalisierung einnehmen. Ich habe daher erstmals einen Chief Information Officer (CIO) benannt, der alle Belange rund um die digitale Transformation innerhalb der Verwaltung verantwortet. Ihm sind zum Beispiel die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes oder das Implementieren von digitalen Arbeitsprozessen zugeordnet.“ Erklärtes Ziel des Rathauschefs ist der Aufbau einer „modernen Verwaltung“. Hierzu hat Burghardt in seiner ersten Woche das interne Programm „MoVe: Moderne Verwaltung“ auf den Weg gebracht, welches die Stadt Rüsselsheim hin zu einer noch attraktiveren Arbeitgeberin mit einer modernen Unternehmenskultur entwickelt. „Der Fachkräftemangel ist auch in Verwaltungen allgegenwärtig. Wir müssen daher qualifizierte Mitarbeitende gewinnen und vor allem langfristig binden“, so Burghardt. „Erste Maßnahmen wie den zielgerichteten Ausbau der internen Kommunikation und Workshop-Formate für Führungskräfte haben wir bereits eingeführt.“
Klare Haltung zeigen
Ein wichtiges Anliegen sei Burghardt zu wichtigen gesellschaftlichen Themen eine klare Haltung zu zeigen und sich zu positionieren: „Rüsselsheim ist eine tolerante und vielfältige Stadt. Weder Antisemitismus noch jegliche andere Form von Diskriminierung, Hetze und Menschenfeindlichkeit haben hier Platz.“ Es sei enorm wichtig, immer wieder Zeichen für zentrale Werte wie Frieden, Freiheit und Demokratie zu setzen. Zur Verankerung dieser Werte habe Burghardt unter anderem eine Antidiskriminierungsklausel in städtischen Verträgen eingeführt, die von vielfältigen Maßnahmen unterfüttert wird.
Die großen Themen angehen
Neben strukturellen Weichenstellungen hat Burghardt in seinen ersten 100 Tagen als Oberbürgermeister außerdem bereits den Fokus auf die großen Themen der Stadt gelegt: „Ich habe zum Beispiel sehr schnell erste Gespräche mit Opel und Stellantis zur Flächenentwicklung geführt. Gemeinsam mit VGP möchten wir das Areal zukunftsträchtig entwickeln“. Mit dem Haushalt 2024 werde man ein dickes Brett zu bohren haben, so der Oberbürgermeister. „Dazu habe ich die „AG Haushalt“ inhaltlich neu ausgerichtet. Wir müssen einen wirkungsorientierten Haushalt entwickeln. Die Konsolidierung bleibt oberstes Ziel“, lässt Burghardt vorausblicken.
„Das zentrale Thema Digitalisierung ist bereits angeklungen. In diesem Zusammenhang freue ich mich sehr, dass es auch gelungen ist, bereits den flächendeckenden Glasfaser-Ausbau auf den Weg zu bringen. Mit unserem Kooperationspartner, der Deutsche GigaNetz GmbH, können wir Rüsselsheim in diesem Bereich zukunftsfähig aufstellen“, erläutert Burghardt weiter.
Um klare Regeln für die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu schaffen, habe Burghardt eine Gefahrenabwehrverordnung für die Stadt Rüsselsheim am Main auf den Weg gebracht. „Der Entwurf sieht Regeln für eine Vielzahl an Teilbereichen wie Tierhaltung, Bepflanzungen oder Verunreinigungen in öffentlichen Bereichen vor und soll schnellstmöglich der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt werden“, so der Oberbürgermeister.
Auf Bürgerinteressen eingehen
Auch für die Bürgerinnen und Bürger habe Burghardt immer ein offenes Ohr: „Wir haben bereits einige sinnvolle Ideen und wichtige Anregungen aus der Bevölkerung zeitnah umgesetzt.“ Als Beispiele nennt der Oberbürgermeister die offene Sprechstunde montags im Stadtbüro oder die Samstagsöffnungszeiten des Betriebshofes.